Nachhaltigkeit und Design für alle Sinne – der neue Luxus im Autointerieur?


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Nachhaltigkeit und Design für alle Sinne – der neue Luxus im Autointerieur?

Autofahren ist längst viel mehr als nur Fortbewegung. Es ist ein Erlebnis, das wir mit allen Sinnen wahrnehmen wollen. Optik, Klang und Haptik verschmelzen miteinander und verleihen jedem Fahrzeug seinen eigenen Charakter. Gleichzeitig streben wir nach mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität. LEONHARD KURZ setzt sich intensiv mit neuen Designlösungen auseinander, die angesichts dieses Wandels gefragt sind.

Anfang 2023 rollten erstmals mehr als eine Million rein elektrisch betriebene Fahrzeuge auf deutschen Straßen, wie das Umweltbundesamt berichtet. Damit hat sich die Zahl der zugelassenen E-Autos in den letzten zwei Jahren verdreifacht. Elektromobilität ist bereits heute wegweisend für die Automobilindustrie – und bringt besondere Herausforderungen mit sich. Denn: Zum einen erfordern die komplexen Architekturen batteriebetriebener Fahrzeuge neue technische Lösungen. Zum anderen interessieren und bewegen uns heute ganz andere Aspekte als noch vor wenigen Jahren. Wenn wir in ein E-Auto einsteigen, dann mit der Erwartung eines Wow-Effektes: Gibt es im Wagen ein Augmented Reality Head-up Display? Kann ich mittels Ambient Light eine Atmosphäre erzeugen, die genau zu meiner Stimmung passt? Verstecken sich hinter den glatten Oberflächen unsichtbare Touchtasten? Wir erwarten edle Eleganz, smarte Technologie und einen Hauch von Luxus – gebündelt zu einem einmaligen Fahrerlebnis.

Gewohntes loslassen und gänzlich neue Wege gehen

Dabei ist E-Mobility nur der Anfang. Ein weiteres Thema wird künftig die Art und Weise, wie wir Autofahren denken und erleben, von Grund auf verändern: autonomes Fahren. Knapp 20 Jahre ist es her, dass Will Smith in „I, Robot“ in einem selbstfahrenden Audi durch die Straßen des futuristischen Chicago raste. Damals noch völlig utopisch, erscheint diese Vision heute problemlos realisierbar. Und hier kommt die Frage auf: Werden Autos künftig fahrende Wohnzimmer sein, in denen wir uns zurücklehnen und komfortabel von A nach B gebracht werden? In denen wir mittels Virtual und Augmented Reality unterhalten werden, statt unseren Blick auf die Straße zu richten? Für Luitpold Haarländer, Global Head of Sales Management Automotive Business Area Plastic Decoration bei LEONHARD KURZ, ist diese Vorstellung gar nicht abwegig: „Fahrzeuge sind bereits heute viel mehr als ‚nur‘ Fortbewegungsmittel – und in den kommenden Jahren werden sie sich zunehmend zu einem Lebensraum entwickeln. Wenn das Wohlbefinden an erster Stelle steht, müssen wir die Mobilität neu interpretieren. Wir müssen bereit sein, gänzlich neue Ansätze auszuprobieren, die zudem dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit Rechnung tragen. Genau das ist die Aufgabe unseres Visionary-Design-Teams.“

Nachhaltigkeit wird zum Designstatement

Hier kommt natürlich die Frage auf: Was genau können wir uns unter nachhaltigem Visionary Design vorstellen, wenn es um die Gestaltung von Oberflächen geht? Eine Demonstration liefert KURZ auf dem diesjährigen IAA Summit mit dem Pilotvorhaben Spacewood Experiment – eine Kollaboration internationaler Designer, die eine komplett neue Interpretation der Ressource Holz entwerfen sollten. Michael Ucke, Head of Visionary Design bei LEONHARD KURZ, erklärt: „Es geht darum, alles zu vergessen, was wir über Holz wissen, und eine imaginäre Reise ins Weltall anzutreten. Wie sieht Holz wohl auf anderen Planeten aus, wie fühlt es sich an? Indem wir über den Tellerrand blicken und neue Inspiration finden, können wir spektakuläre Oberflächen mit experimentellen Designs, Farben und Strukturen kreieren.“

Bionic Wood, Wood Reefs oder Galaxy Plancton: LEONHARD KURZ interpretiert die Ressource Holz neu, um einmalige Fahrerlebnisse zu schaffen – etwa durch Oberflächen mit Weltraumholz-Optik. (© LEONHARD KURZ)

Wie genau Nachhaltigkeit hier ins Spiel kommt, weiß Luitpold Haarländer: „Nachhaltigkeit ist heutzutage eine treibende Kraft in der Automobilindustrie und gewinnt immer weiter an Bedeutung. Und auch in diesem Zusammenhang gilt es, den Blick nach vorne, in die Zukunft zu richten. Karosseriebauteile mit Flachsfasern, Polsterstoffe aus Kaktus – es gibt immer mehr Alternativen zu herkömmlichen Materialien. Recycelte, recycelbare und biobasierte Rohstoffe sind ein Muss, weswegen wir auch die Spacewood-Experiment-Kollektion komplett aus Rezyklaten angefertigt haben. Damit zeigen wir der Automotive-Branche Wege auf, ansprechende und gleichzeitig nachhaltige Designs umzusetzen.“

Auf die inneren Werte kommt es an

Der zweite bedeutende Trend, der sich maßgeblich auf das Design im Fahrzeuginneren auswirkt, ist die Verschmelzung von Design und Technologie. Während früher funktionale und dekorative Komponenten klar voneinander getrennt waren, sind diese Grenzen heute kaum noch vorhanden. „Zum einen beobachten wir eine Entwicklung hin zu großen Dekoren und nahtlosen, geschlossenen Oberflächen mit integrierten intelligenten Funktionen und Shy-Tech-Design“, erklärt Haarländer. „Zum anderen werden Bedienelemente zunehmend ansprechend und individuell gestaltet, sodass sie selbst zu Eyecatchern werden. Auch hier empfiehlt es sich für Hersteller und Brand Owner, in neue Richtungen zu denken und vor allem unkonventionelle Ansätze zu wählen.“

 

Dass gerade im Luxussegment ein neuer Blickwinkel gefragt ist, zeigen aktuelle Entwicklungen beispielsweise in Asien. So berichtete Porsche im vergangenen Jahr, dass mehr als die Hälfte seiner in China verkauften Fahrzeuge im Besitz von Frauen sind. Designkooperationen können Schwung in das Automotive Design bringen und den Bedürfnissen dieser wachsenden Zielgruppe gerecht werden. Das perfekte Beispiel stellt KURZ in Kooperation mit Swarovski Mobility vor. Auf dem IAA Summit präsentieren beide Unternehmen ein Lenkrad-Designkonzept, welches nicht nur mit einem integrierten HMI-Display ausgestattet ist, sondern auch mit bedienbaren Swarovski-Kristallen. „Mit seinen hellen Farben und den integrierten Kristallen spiegelt das Lenkrad die Leichtigkeit wider, die mit der zunehmenden Verbreitung der E-Mobilität Einzug in das Automotive-Design hält“, erklärt Jörg Stierand, Head of Divisional Sales Management Automotive bei LEONHARD KURZ, und fährt fort: „Darüber hinaus untermauert das Konzept, dass mithilfe von innovativen Interior-Lösungen fast jedes Material und jede Komponente im Cockpit zu einem gestalterischen Element werden kann.“ Die Vollschliffkristalle mit Tiefenwirkung können farblich an das Interieur des Fahrzeugs angepasst werden und haben eine kratzfeste Oberfläche. Dank hochtransparenter Sensortechnologie der KURZ-Tochterfirma PolyIC inklusive Hinterleuchtung und Shy-Tech-Design können sie mit smarten Funktionen ausgestattet werden, die sie erst bei Annäherung oder Berührung durch den Benutzer offenbaren.

In Zukunft werden die Grenzen zwischen Design und Funktionalität immer stärker verschwimmen. Ein Lenkrad-Designkonzept von KURZ mit Kristallen von Swarovski Mobility zeigt auf, wie fortschrittliche Interior-Konzepte aussehen können.

„Wenn man auf die aktuellen Entwicklungen und künftigen Trends der Automotive-Industrie blickt, lässt sich zusammenfassend festhalten: Design wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen“, erläutert Luitpold Haarländer. „Für OEMs ist es essenziell, um die Ecke zu denken und Neues zu wagen – sei es bei der Gestaltung nachhaltiger dekorativer und funktionaler Oberflächen oder in der Entwicklung von Bedienelementen, die sich durch eine außergewöhnliche Optik mit Wow-Effekt auszeichnen.“

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