Fälschungssichere Ersatzteile?

Jürgen Scheuer hätte da etwas für Sie ...
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Fälschungssichere Ersatzteile?

Jürgen Scheuer hätte da etwas für Sie ...

Ein Hauch von Agentenfilm weht durch die Unternehmenszentrale von KURZ, wo wir mit Jürgen Scheuer, Area Sales Manager TRUSTCONCEPT verabredet sind. Normalerweise trifft man ihn nicht hier in Fürth, sondern bei Kunden überall in Deutschland und Österreich. Sein Fachgebiet: die Fälschungssicherheit von Produkten, und die Beratung der Kunden, wie modernste Technologien dabei helfen können, Fälschungen zu erschweren bzw. unmöglich zu machen.

Jürgen Scheuer, Area Sales Manager TRUSTCONCEPT

Orofin: Herr Scheuer, Produktfälschungen von Nobelmarken kennt jeder von uns, aber das ist bestimmt noch nicht das ganze Problem, oder?

Jürgen Scheuer: Die Billigtextilien oder Uhren sind nur die Spitze des Eisbergs. Uns geht es darum, Produkte zu schützen, die z. B. auch sicherheitsrelevant sind. Man schätzt, dass rund zehn Prozent der Ersatzteile weltweit gefälscht sind – und zwar nicht nur für Waschmaschinen, sondern auch für Automobile und sogar Flugzeuge. Daraus können sich erhebliche Sicherheitsrisiken ergeben – und vielleicht sogar eine Haftungsproblematik. Werden bei einer Autoreparatur z. B. keine Originalteile verbaut, erlischt die Garantie, unter Umständen sogar die Betriebserlaubnis. Wenn dann ein Unfall passiert, ist der Halter in der Haftung – kein schöner Gedanke.

 

Orofin: Aber dagegen kann man als OEM durchaus etwas tun?

Jürgen Scheuer: Und zwar eine ganze Menge. Wir können dem Fälscher das Leben extrem schwer machen. Das Mittel der Wahl ist die proprietäre OVD-Technologie von KURZ. Die arbeitet mit optischer Diffraktion, also Lichtbrechung und verschiedenen anderen Verfahren, um z. B. die Ersatzteilverpackung des Herstellers auf Echtheit überprüfen zu können. Diese OVD-Labels statten wir mit sichtbaren, latenten und forensischen Sicherheitsmerkmalen aus, die man mit dem bloßen Auge, mit herkömmlichen Hilfsmitteln wie Lupen und mit speziellen proprietären Hilfsmitteln sichtbar machen kann.

Orofin: Und diese Sicherheitsmerkmale sind dann nicht fälschbar?

Jürgen Scheuer: Nun, wir verwenden auf der höchsten Sicherheitsstufe Nanostrukturen, die Sie auch unter dem Rasterelektronenmikroskop nicht entdecken können. Sie brauchen dazu einen speziellen Laser, dessen Strahl das Sicherheitsmerkmal in einem exakt definierten Winkel trifft, erst dann können Sie es erkennen. Wenn man als Fälscher also nicht weiß, wo und wonach man suchen muss, und mit welchem Hilfsmittel unter welchen Bedingungen, dann ist das schon relativ sicher. Aber, mit genügend Geld, Zeit, Aufwand und krimineller Energie lässt sich wohl jedes Sicherheitsmerkmal fälschen. Mit TRUSTSEAL®, unserer eigenen, geschützten OVD-Technologie errichten wir aber eine sehr hohe Hürde, zumal wir dies mit weiteren Sicherheitstechniken kombinieren können – von der Serialisierung mittels QR- oder Barcodes bis zur Integration von RFID- oder NFC-Chips.

 

„Wir müssen den Fälschern immer zwei bis drei Schritte voraus sein. Mit der OVD-Technologie TRUSTSEAL® ist uns das bislang immer gelungen.“

Jürgen Scheuer, Area Sales Manager TRUSTCONCEPT bei KURZ

 

Orofin: Gibt es da auch etwas in Richtung Digitalisierung?

Jürgen Scheuer: Wir verfolgen da unterschiedliche Ansätze. Wir haben z. B. einen holografischen 2D-Code entwickelt, der das Licht nicht über das komplette Farbspektrum reflektiert, und somit von einem normalen QR-Code-Leser im Mobiltelefon gelesen werden kann, was mit herkömmlichen holografischen Strukturen nicht geht. Wenn der QR-Code gelesen werden kann und der hinterlegte Sicherheitscode geprüft wurde, ist das Ersatzteil echt und der Kunde kommt auf eine Website, wo er z. B. über eine Treueaktion oder andere Kundenbindungsaktionen informiert werden kann. Und mittlerweile sind unsere Sicherheitslabels auch individualisiert herstellbar. Dazu nutzen wir einen eingedruckten 16-stelligen Sicherheitscode, dessen letzte drei Stellen nochmals holografisch im Bereich des Etiketts integriert sind – individuell anders für jedes Etikett. Auch das kann der Kunde sofort überprüfen, ganz ohne Hilfsmittel. Gleichzeitig kann unser Kunde die Nummer in einem Barcode speichern und nachvollziehen, wann und wo er dieses Etikett eingesetzt hat. Das ist immer dann vorteilhaft, wenn man es mit Produkten aus dem sogenannten „grauen Markt“ zu tun hat. Das sind z. B. Ersatzteile, die auf einigen nationalen Märkten günstiger angeboten werden und die dann über obskure Kanäle den Weg in hochpreisigere Märkte finden. Mit dem Barcode lässt sich der Weg dieser Produkte möglicherweise leichter nachvollziehen.

 

Orofin: Wenn da eine Website ins Spiel kommt, was geschieht mit den Daten?

Jürgen Scheuer: Die liegen erst einmal in einem unserer Rechenzentren, die besonders gesichert sind. Außerdem sind es keine personenbezogenen Daten, weshalb hier auch keine DSGVO-Problematik auftritt. Selbstverständlich stellen wir unseren Kunden die Daten auf Wunsch zur Verfügung und beraten sie auch hinsichtlich der Auswertung.
Es gibt einige Markenartikler, die schon heute Spezialisten für die Nachverfolgung ihrer Warenströme beschäftigen, um gegen Produktpiraterie und die damit einhergehenden Image- und Folgeschäden vorzugehen. Wir bieten aber auch individuelle Apps für unsere Kunden an, mit denen deren Kunden die Echtheit von Komponenten verifizieren können. Wir können da viele Möglichkeiten für den Schutz vor Fälschungen bieten. Die Palette reicht von „ziemlich einfach, aber wirkungsvoll“ bis „ziemlich komplex, aber äußerst wertvoll für die Kundenbeziehung“ – und ist nebenbei auch optisch hochattraktiv.

 

Orofin: Herr Scheuer, wir danken Ihnen für dieses interessante Gespräch.

 

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